Jens Mommsen ist der „moin! Vereinsheld“ des Monats Mai

Es begann mit einem Zettel, den Jens Mommsens Filius Anfang der 1980er-Jahre von der Grundschule Am Hagen mit nach Hause brachte. „Die Schule sprach die Empfehlung aus, meinen Sohn in einem Fußballverein anzumelden“, sagt Mommsen. „Erste Anlaufstation war für uns der SSC Hagen Ahrensburg.“ Was Mommsen damals noch nicht ahnte: Aufgrund seines frühzeitigen ehrenamtlichen Engagements sollte auch für ihn der im südlich Teil Ahrensburgs gelegene Sportclub bis heute die neue sportliche Heimat werden.

Der außergewöhnliche jahrelange freiwillige Einsatz des heute 74-Jährigen blieb auch über die Grenzen der Schlossstadt hinweg nicht unbemerkt. Der Kreissportverband (KSV) Stormarn und die Sparkasse Holstein und ihre Stiftungen zeichneten Mommsen vor Kurzem als „moin Vereinsheld“ des Monats Mai aus.

Ort und Zeitpunkt der Ehrung hätten passender kaum sein können: Direkt vor dem Anpfiff des Saisonfinales der Oberligadamen gegen IF Stjernen Flensborg bat Günther Feigl den 74-Jährigen aus der Sprecherkabine zu sich und richtete vor versammelten Mannschaften ein paar persönliche Worte an seinen langjährigen Weggefährten. Im Anschluss hielt KSV-Vorstandsmitglied Henrik Bagdassarian und Dennis Engel von der Sparkasse Holstein Ahrensburg eine kurze Dankesrede. Dotiert war die Auszeichnung mit einer Urkunde und einem Gutschein für ein Ahrensburger Kaufhaus im Wert von 250 Euro.

Beim SSC Hagen gilt Mommsen als Vorbild, wenn es um ehrenamtliche Mitarbeit geht. Als Trainer hat der Inhaber der B-Lizenz von der F- bis zur A-Jugend alle Altersstufen betreut. Um den brachliegenden Mädchenfußball anzukurbeln, etablierte er vor einigen Jahren eine Fußball AG an der örtlichen Grundschule.

Um seine Ziele zu erreichen, scheute Mommsen kein Risiko: Mit einem acht Mädchen starken Kader startete er in den Spielbetrieb – sieben Mädchen bildeten damals eine Mannschaft. „Das hätte auch ins Auge gehen können“, sagt Mommsen und lacht. „Zum Glück trat genau das Gegenteil ein, wir hatten sogar mehr Zulauf.“

Mommsen kümmert sich darüber hinaus um das Passwesen der Fußballabteilung, ist Ansprechpartner bei Reparaturen jeglicher Art und sorgt seit einigen Jahren offiziell als Platzwart für Ordnung auf der Sportanlage an der Hagener Allee. Der 74-Jährige stellt regelmäßig ebenfalls sein musikalisches Talent unter Beweis: Für das Orchester der Freiwilligen Feuerwehr Großhansdorf ist er öfters mit seinem Euphonium, einem Blechblasinstrument im Einsatz

Peter Nestler vom RV Trave ist der „moin! Vereinsheld“ des Monats April
So einfach lässt sich Peter Nestler vom RV Trave nicht aufs Glatteis führen. Die leise Vorahnung jedoch, die der 70-Jährige vor der diesjährigen ersten gemeinsamen Ausfahrt des Bad Oldesloer Radsportvereins hatte, entpuppte sich diesmal schnell als falsch.
Vor dem offiziellen Start des Clubs in die Saison hieß es mehrfach aus Vorstandskreisen: Nestler müsse bei der Auftaktfahrt nach Mölln unbedingt dabei sein, man hätte eine Kleinigkeit für ihn vorbereitet. „Gerechnet hatte ich mit vielleicht einer vereinsinternen Sache, verbunden mit dem 25. Kugelschreiber oder einem bunten T-Shirt mit dem obligatorischen dummen Spruch“, sagt der 70-Jährige und lacht. „Von dem, was dann passierte, war ich total überwältigt.“
Kein Wunder: Bereits nach wenigen hundert Metern legten die 25 Radsportler den ersten Stopp ein. Vor dem Kultur- und Bildungszentrum der Kreisstadt wartete ein Empfangskomitee, um Nestler als „moin! Vereinshelden“ des Monats April auszuzeichnen. Vor versammelter Mannschaft richtete zunächst Jan Rohr, Vorsitzender des RV Trave, ein paar persönliche Worte an seinen Vereinskameraden.
Es folgten kurze Ansprachen von Adelbert Fritz (Vorsitzender Kreissportverband Stormarn), Olaf Nelle (Sparkasse Holstein) sowie von Oldesloes Bürgermeister Jörg Lemke. Dotiert war der Titel mit einer Urkunde und einem Gutschein, ausgestellt von einem Oldesloer Fahrradladen im Wert von 250 Euro. 
Mit viel Herzblut ehrenamtlich eingebracht hat Nestler sich 17 Jahre lang in die Organisation des Giro Stormarn – ein Breitensportevent für Radsportler mit in der Spitze mehr als 1000 Teilnehmern. Freiwilliges Engagement ist für den 70-Jährigen, der in Glinde lebt, Ehrensache. „Ich gebe gern, weil ich im Laufe der Jahre viel bekommen habe“, sagt Nestler. „Geben und nehmen ist ein wichtiges Prinzip unserer Gesellschaft.“ 
Vor drei Jahren schaltete der begeisterte Radsportler einen Gang zurück. Sein Fokus galt von nun an der engeren Zusammenarbeit mit der Firma Bioracer, ein auf Fahrradbekleidung spezialisiertes Unternehmen. Mittlerweile sind rund 80 der 93 Mitglieder des RV Trave auf den Straßen Stormarns mit den von Nestler eigens für den Verein entworfenen Trikots unterwegs. 
„moin! Vereinsheld“ des Monats März absolvierte 1000 Trainerstunden

Reinhard Kohnen ist ein Mann mit Prinzipien. „Egal wobei, ich bemühe mich immer, einen guten Job zu machen, das treibt mich an“, sagt der 68 Jahre alte Trainer der Aikido-Abteilung der TSV Reinbek. Mit einem Lächeln fährt er fort: „Asiatische Kampfkünste sind meine große Leidenschaft und ein wichtiger Teil meines Lebens. Ehrenamtliches Engagement dabei ist für mich selbstverständlich, es lässt mich mit einem guten Gefühl von der Matte gehen.“ 
Mit seiner positiven Ausstrahlung ist der Reinbeker stets Motivator für Jung und Alt gleichermaßen. Für einen anderen Trainer spontan einzuspringen ist für ihn Ehrensache. Gleiches gilt für die Organisation von Veranstaltungen und Lehrgängen. 2011 erwarb er die Trainerlizenz. Eine Recherche von TSV-Abteilungsleiter Rüdiger Höhne ergab Erstaunliches: Rund 1000 Trainerstunden absolvierte Kohnen seitdem. 
Dieses außerordentliche Engagement war auch für den Kreissportverband (KSV) Stormarn und die Sparkasse Holstein und ihre Stiftungen Grund genug, einfach mal Danke zu sagen und den 68-Jährigen als „moin! Vereinsheld“ des Monats März auszuzeichnen. 
Auch wenn Kohnen die Situation souverän meisterte, seine Überraschung konnte er nicht gänzlich verbergen, als während des laufenden Trainingsbetriebes eine größere Gruppe Personen den Trainingsraum betrat. Unter ihnen – neben Verena Lemm und Henrik Bagdassarian vom KSV – Bürgervorsteherin Brigitte Bortz und Sebastian David, Vorsitzender der TSV Reinbek.
Dotiert war der Titel „moin! Vereinsheld“ wie üblich mit einer Urkunde und einem Sachgutschein im Wert von 250 Euro. Letztgenannten zu besorgen, erwies sich diesmal jedoch als Herausforderung. „Dreimal wurde ich gefragt, ob der Betrag wirklich 250 Euro sein sollte“, erzählt KSV-Geschäftsführerin Lemm schmunzelnd. Kein Wunder: Den Wertcoupon ausstellen sollte eine Reinbeker Eisdiele. Die Idee kam von Janina Höhne, die Kohnen als bekennenden Eisfan kennt und auch für die Aktion vorgeschlagen hatte. 
Mit dem Gutschein in der Hand versicherte der 68-Jährige vor versammelter Mannschaft, auch diesmal einen guten Job zu machen, als er sagt: „Die paar Kugeln sind kein Problem, die arbeite ich schnell weg.“  
Die positive Einstellung in vielen Bereichen, seine Willenskraft und Entschlossenheit halfen Kohnen auch über die schwerste Zeit seines Lebens hinweg. Nach einer Krebsdiagnose vor drei Jahren und mehreren Operationen kämpfte er sich zielorientiert zurück ins normale Leben. „Das Problem war plötzlich da, also bin ich in die Therapie eingestiegen und war sicher, auch das arbeite ich weg“, sagt Kohnen. 

moin! Vereinsheld Februar 2023

Im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen ist eigentlich gar nicht die Sache von Uwe Raquet. Lieber hält der 60-Jährige vom TSV Zarpen sich im Hintergrund auf und unterstützt seinen Verein im Stillen. Umso erstaunter wirkte er, als TSV-Vorsitzender Tim Raab während des Zarpener Fußball-Hallenturniers eine kurze Spielunterbrechung nutzte, um mit dem Mikrofon in der Hand in die Hallenmitte zu treten und seinen langjährigen Vereinskollegen zu sich zu bitten.
Aus gutem Grund: Vertreter des Kreissportverbands (KSV) Stormarn und der Sparkasse Holstein und ihren Stiftungen waren vor Ort, um Raquet mit dem gemeinsamen Projekt „moin! Vereinshelden“ auszuzeichnen. Nach kurzer Ansprache von Raab bedankten sich KSV-Vorsitzender Adelbert Fritz, Bürgermeister Wolf-Friedrich Schöning sowie Wiebke Watzlawek von den Stiftungen der Sparkasse Holstein bei dem Zarpener für seinen außerordentlichen ehrenamtlichen Einsatz. Dotiert war der Titel „moin! Vereinsheld“ des Monats Februar mit einer Urkunde und einem Gutschein für einen Bad Oldesloer Baumarkt im Wert von 250 Euro.
Bürgermeister Schöning, der gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Heike Hoffman zu dem Termin erschienen war, sagte: „Ehrenamtlich tätige Menschen wie Uwe Raquet sind eine Bereicherung für unseren Sportverein und die Gemeinde gleichermaßen. Darauf können wir sehr stolz sein.“ 
Vergangenes Jahr feierte Raquet  ein rundes Jubiläum. 30 Jahre war er für seinen Verein des Herzens als Trainer tätig – sowohl im Jugend- als auch im  Erwachsenenbereich. In der Fußballszene Stormarns ist er bekannt wie ein bunter Hund, gilt als ausgeglichene, führungsstarke und sympathische Persönlichkeit. Mit einer gehörigen Portion sozialem Verantwortungsgefühl: „Als ehemaliger Polizist bin ich mir über den Stellenwert eines Sportvereins bewusst, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche von der Straße zu holen“, sagt er.

moin! Vereinsheld Januar 2023

Der erste Vereinsheld des Jahres 2023 heißt Daniel Appel und kommt vom RFV Mittelstormarn
Der Kreissportverband und die Sparkasse Holstein und ihre Stiftungen würdigten den 52-Jährigen für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement anlässlich der Jahreshauptversammlung des Reit- und Fahrvereins. Dotiert war der Titel „moin! Vereinsheld des Monats Januar“ mit einer Urkunde und einem Sachgutschein im Wert von 250 Euro.

Der Pferdesport ist eigentlich gar nicht die Welt von Appel, vielen besser bekannt unter dem Spitznamen „Ernie“.  Der Zufall verschlug ihn vor rund zehn Jahren auf den Twiete Hof (ein Pensionsstall in Elmenhorst), wo er neben einer Wohnung auch einen neuen Lebensmittelpunkt fand.  Die reiterlichen Fähigkeiten des 52-Jährigen blieben allerdings bis heute überschaubar. „Ein paarmal saß ich damals auf dem Pferd meiner Ex-Freundin, das war es dann auch schon“, sagt er schmunzelnd.

Der gelernte Tischler glänzt dafür auf anderem Terrain. Sobald auf dem Hof etwas zu reparieren, zu organisieren, auf- oder abzubauen ist, legt Appel sofort Hand an. „Ich laufe mit offenen Augen durch die Gegend“, sagt er. „Wenn ich helfen kann, bin ich dabei, das entspannt mich.“

 Fünf Jahre dauerte es, bis „Ernie“ den entscheidenden Schritt wagte und sich mit der Frage „Kann ich bei Euch eigentlich auch Mitglied werden, ohne zu reiten oder ein Pferd zu besitzen?“ an die Mitglieder des Vereins wandte. Diese fackelten nicht lange und wählten ihn mit großer Resonanz als Gerätewart in den Vorstand. Appel kümmert sich weiterhin still und leise im Hintergrund um alle anfallenden Arbeiten – nun aber in offizieller Funktion.